„Mache ich Dich nervös?“ fragte Marlene.

„Ja, bitte schließ die Augen, sonst kann ich mich nicht konzentrieren“, antwortete Morag.

„Oh okay. Sorry.“

So, die Augen waren fertig geschminkt. Jetzt die Lippen. „Noch schlimmer, dieser schöne, sanfte Mund“, dachte Morag bei sich. „Marlene, jetzt kommt der Lippenstift. Du kannst die Augen aufmachen!“ Der prüfende, dunkle, mystische Blick hing an ihr – sie sah nicht hin und versuchte, sich auf die Lippenkontur zu konzentrieren. Dieser Mund, dieser göttliche Mund, so zart und weich. Sie wünschte, sie dürfte diese schönen Lippen mit ihren Fingerspitzen berühren, mit ihren eigenen Lippen sanft darüber streichen, den Atem der anderen Frau einatmen…

Sie suchte etwas ängstlich deren Blick, Marlene hatte die Augen jedoch wieder geschlossen. „Umso besser“, dachte Morag. Sie fuhr mit dem Stift zärtlich Marlenes Lippen nach, beugte den Kopf noch näher zu der Angebeteten hin, nur 10 cm noch… Ihr Herzschlag beschleunigte sich, sie stellte sich vor, wie es sich anfühlen würde, diesen verführerischen Mund zu küssen, ihre Zunge sanft zwischen das leuchtende Rot zu schieben und ihr brach schlagartig der Schweiß aus. „Jetzt nur nicht zittern“, beschwor sie sich in Gedanken. Was wohl passieren würde, wenn sie Marlene einfach küssen würde?

Plötzlich öffnete diese die Augen und sah sie tiefgründig an, schien in ihren Augen zu versinken. „Tu es doch einfach“, hauchte sie und öffnete leicht die frisch geschminkten Lippen. Morag glaubte, dass sie träume – hatte Marlene ihre Gedanken gelesen?

Sie kam nicht dazu, näher darüber nachzudenken, denn Sekunden später wurde ihr der Lippenstift aus der Hand genommen und zarte, kleine Hände ergriffen ihre Handgelenke. Marlene sank vor ihr rücklings aufs Bett und zog sie mit sich.

Sie spürte plötzlich den Druck von Busen auf Busen, ihr Herz raste, aber das der anderen Frau nicht weniger. Und endlich wagte sie es, ihre Lippen auf Marlenes Lippen zu senken. Diese öffneten sich wie eine Blume, der Lippenstift klebte, die dunklen Augen waren weit geöffnet und so nah, dass Morag sie nicht einmal mehr klar erkennen konnte. Sie sah nur noch einen glitzernden, verführerischen Abgrund, in den sie sich stürzen wollte. Sie schloss ihre Augen und gab sich ganz dem unerwarteten Gefühl der warmen Lippen unter ihrem Mund hin. Sie spürte, wie sich Marlenes Mund einladend öffnete, gleichzeitig berührten warme Hände ihren Rücken, schlüpften unter ihr T-Shirt und – das war zuviel – Marlenes Becken hob sich ihr einladend entgegen…

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